masharathus

m a s h a r a t h u s
Persephone webte fleißig in der Grotte der Cyane, wo Demeter, die Erdgöttin, sie zurückließ, an einem Teppich, der das ganze Universum in all seinen Erscheinungsformen und Masken abbilden sollte, bevor Zeus sie schließlich, in der Maske einer Schlange, verführte. Persephone empfing als Frucht dieses Don Juanschen Schauspiels Dionysos, den archetypischen Daimon all unserer allzumenschlichen Mysterienspiele. In welche Rollen werden wir im Laufe unseres Lebens schlüpfen? Welche Maske werden wir aufsetzen? Passen diese dann eher zu einer Komödie oder zu einer Tragödie, in dieser Welt aus Zeit und Raum, zwischen Geburt, Zufall, Liebe und Tod? Der Weg durch die erlebten, erdachten und erträumten Lebensmysterienlabyrinthe, mit seinen immer neuen, bunten Masken, vielfältigen Spielen, orphischen Gesängen, Liebes- abenteuern, Leiden, dem Tod, aber auch unseren Visionen und dem ganz profanen, konventionellen Alltag, ist immer auch eine Entdeckungsreise zu uns selbst. Jeder webt dabei an seinem ganz persönlichen Lebensteppich. Ob er als fliegender Teppich verstanden wird, als einer der sieben Lebensschleier oder als Vorhang, vor und hinter dem sich das eigene Leben entfaltet, bis auch der letzte Vorhang fällt, bleibt unser Geheimnis. Alle Bilder haben das Format 38x38cm und sind mit Ölfarben, Acryl, Lackfarben, Blattgold und Ölpastellkreiden auf Papier oder Karton gemalt. Die Gestaltung des Kunstbuches sieht sich in einer zeitgenössisch freien Tradition der japanischen Surimono. Der Titel entsteht durch die Auswahl des Bildes und dem dazu selbst ausgewählten lyrischen Text aus dem Meer der Wortungen.

Wolfram Renger Tirol/Halle 2020
Das Kunstbuch zum masharathus-Projekt können Sie hier bestellen
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